Exkursion zu FERALPI Stahl in Riesa

von Jörg Wagner

files/svu-online/inhalte/benutzerverzeichnisse/joerg_wagner/Bilder/Feralpi-stahl_logo.jpgUnsere diesjährige Exkursion führte uns in diesem Jahr zu FERALPI Stahl nach Riesa. Im Rahmen einer Unternehmenspräsentation und einem anschließenden Betriebsrundgang erfuhren wir viel über den Stahlproduzenten.

Die ESF Elbe‑Stahlwerke Feralpi GmbH befindet sich im Stadtgebiet von Riesa auf den Flächen der ehemaligen Stahl‑ und Walzwerk AG Riesa, die bereits seit vielen Jahrzehnten, beginnend im Jahr 1843, als Stahlwerksstandort existierte.

Technologischer Kern heute ist die Stahlerzeugung in einem Elektro-Lichtbogenofen. Der erzeugte Stahl wird ausschließlich aus Schrott gewonnen, der größtenteils aufbereitet von Recyclingfirmen angeliefert wird. Im Stahlwerk werden zunächst Halbzeuge (Knüppel, vorwiegend für die Erzeugung von Betonstahl) erzeugt. Das angeschlossene Walzwerk produziert Betonstahl in Form von Stäben sowie Walzdraht.

Das Befüllen des E-Ofens erfolgt mit Schrottkörben, die mittels Kran in der Schrotthalle beladen werden. Der Schrott wird im E-Ofen durch Elektroenergie und unter Zugabe von Kalk, Stückkohle, metallurgischen Zuschlagstoffen und Schäumkohle eingeschmolzen. Nach dem Chargieren und Einschmelzen wird der Flüssigstahl aus dem Ofen in die Gießpfanne abgestochen und am Pfannenofen, einem kleinen Elektrolichtbogenofen weiterbehandelt. Danach erfolgt der Transport der Gießpfanne zur fünfsträngigen Stranggussanlage, in der der Verguss des Flüssigstahls zu Halbzeugknüppeln erfolgt. Diese werden weiter zum Walzwerk befördert, wo sie auf die Walztemperatur von 1.150 bis 1.200° C erhitzt werden. Im nächsten Schritt werden sie in der kombinierten Stabstahl-Draht-Straße auf ihre jeweilige Endabmessung geformt. Nach Verlassen der Walzstraße werden die Stäbe bzw. Drähte abgekühlt. Zum Schluss werden die Walzwerksprodukte zusammengebunden, gewogen und zum Abtransport bereitgestellt.

Die im Schmelzhaus und in der Produktionshalle entstehenden Emissionen werden über Primär- und Sekundärabsaugung erfasst, die Abluft wird den Abgasanlagen zugeführt und dort gereinigt. Anschließend erfolgt die Ableitung der Reingase über 2 angeschlossene Kamine.

Die Nutzung der Abwärme aus dem Schmelzprozess erfolgt über Anlagen zur Auskopplung der Wärme aus dem Primär-Rohgas und eine neue Energiezentrale. In der Energiezentrale wird aus erzeugtem Wasserdampf aus Abwärme der Stahlproduktion (insgesamt ca. 30 t Dampf/h) Elektroenergie und in einer ORC-Anlage Heizdampf  erzeugt. Die erzeugte Energie wird mit einer Ferndampfleitung an den lokalen Energieversorger zur Einbindung in das Heizkraftwerk Merzdorf der Stadtwerke Riesa mit einer Kapazität von ca. 10 t Dampf/h geliefert.

WIr danken Herrn Schaefer und seinen Mitarbeitern für den interessanten und lehrreichen Nachmittag.

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